Freitag, 8. Juni 2018

Introducing: Rayna unsere griechische Sonne



In den zwei Jahren in denen mein Freund und ich zusammen sind kam immer mal wieder das Thema „Hund“ auf den Tisch. Wir beide sind mit Hunden aufgewachsen, wir beide lieben Hunde. Aber mit jeweils mehr als einem Vollzeitjob plus Sport und soziale Verpflichtungen hatten wir einfach keine Zeit für eine bellende Fellnase. 

Als meine Schwester mir Anfang des Jahres erzählte, dass bei ihr, ihrer Familie und ihrer Hündin bald ein kleiner Welpe aus dem Tierschutz auf Kreta einziehen würde war ich gerade seit einem Monat wieder aus der Klinik zuhause und es war klar, dass ich meine Stunden in meinem Hauptjob zugunsten meiner Stelle als Dozentin, in erster Linie aber zugunsten meiner Gesundheit, reduzieren würde. Außerdem hatte ich noch ein paar Monate ambulante Therapie vor mir, bevor ich wieder anfangen würde zu arbeiten. 
Also war uns klar: Wenn nicht jetzt, dann würde frühestens dann ein Hund bei uns einziehen, wenn wir die Familienplanung starten. Ob aber ein kleiner Hund + Schwangerschaft, beziehungsweise Baby so die schlauste Kombination mit meiner Krankheit wären wussten wir eben auch nicht. 

Nach kurzem hin und her überlegen war die Entscheidung für einen Hund dann recht schnell gefallen. Während ich zwischen Zucht und Tierschutz hin- und hergerissen war, war für meinen Freund direkt klar, dass es ein Welpe aus dem Tierschutz sein sollte. Ein Hundebaby aus dem Shelter retten zu können und es nicht zu tun war für ihn unvorstellbar. 

In unseren Vorstellungen waren wir uns sehr einig: Ein großen Hund sollte es sein. Möglichst ein Rüde. Auf keinen Fall etwas, bei dem einem der Jagdhund ins Gesicht springt (obwohl man das bei Hunden aus dem Tierschutz ja nie so genau sagen kann). Und möglichst auch keine Terrierbeteiligung

Nun ja… Rayna ist offensichtlich nicht besonders groß. Und noch viel offensichtlicher ist sie kein Rüde. Dafür haben bei ihr aber eindeutig ein Jagdhund und ein Terrier mitgemischt. Wo die Liebe hinfällt! Und wir haben uns direkt in sie verliebt!

Kurz vor Weihnachten ist sie mit ihren Geschwistern vor dem Shelter in Gouves auf Kreta ausgesetzt worden. Dort gibt es derzeit eine wahnsinnige Welpenflut und die wundervollen Menschen von Straßenhunde Kreta und dem Gouves Animal Shelter haben ihre liebe Not damit, die ganzen Babys zu ernähren und zu versorgen. Ganz abgesehen einmal von den rund 150 erwachsenen Hunden die in Gouves ihr Leben auf dem Betonboden des Shelters fristen.
Während einige von Raynas Geschwistern schon zu geschwächt waren und nicht überlebt haben, sind andere mittlerweile vermittelt. Ein letzter Bruder von ihr lebt jedoch immer noch im Shelter und wartet auf seine Familie.

Die ersten paar Wochen mit Rayna waren die ultimative Achterbahnfahrt. Natürlich hatten wir tolle Momente, aber gefühlt war ich viel häufiger verzweifelt und dachte, ich hätte den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht. Dass die Erziehung eines Welpen in diesem Stadium meiner Krankheit eine Herausforderung werden würde war mir zwar klar, aber zwischendurch war ich tatsächlich überzeugt dem nicht gewachsen zu sein.
Aber aufgeben war nicht! Also entwickelte ich Strategien mit meiner Ungeduld umzugehen und zu akzeptieren, dass ich so ein kleines Wesen und seine Entwicklung eben nicht bis ins letzte kontrollieren kann. Und was soll ich sagen?
Sie hat sich so toll gemacht! Wir sind so verliebt in unsere kleine Nase! In beinahe jedem Moment den ich mich dazu entscheide ihr einfach mal zu vertrauen werde ich in meiner Entscheidung anschließend bestätigt. Natürlich haben wir unsere Baustellen. Aber sie ist so klug. Sanft und freundlich zu allem und jedem. Belästigt niemanden und ist drinnen und draußen total entspannt und trotz ihrer Pubertätshormone absolut lenkbar. Letzte Woche war sie sogar zwei Mal mit mir im Büro. Und alle sind verliebt.

Ich bin mir sicher, ihr werdet hier noch häufiger von ihr lesen, denn sie ist ein ganz ganz wichtiger Teil meines Lebens!


Habt ihr auch Tiere? Vielleicht sogar einen Hund der mit ins Büro darf? Berichtet mal.


Wer auch immer ihr seid und wo ihr gerade von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne! 



3 Kommentare :

  1. Super schöner Artikel! Rayna ist echt eine Hübsche *-* Das nächste Mal möchte ich auch einen Hund aus dem Tierschutz, ich finde die Einstellung richtig und wichtig.

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  2. So eine süße Maus �� als mein Freund und ich letztes Jahr zusammengezogen sind haben wir uns nach wenigen Monaten einen Kater aus dem Tierschutz geholt und obwohl er es uns öfters nicht ganz leicht macht, ist er einfach der beste Kater der Welt für uns!
    Den meisten Tierzüchtern stehe ziemlich kritisch gegenüber und finde auch der erste Weg sollte immer zum Tierschutz gehen wenn man sich ein Tier holen möchte.
    Deine Artikel finde ich sehr interessant bis jetzt :)
    Viele Grüße
    Florentina

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    1. Hallo Florentina,
      danke für deine lieben Worte. Es gibt bei Züchtern (wie bei Tierschutzvereinen auch) eine Menge schwarze Schafe. Ich verstehe jeden, der sich für einen Hund aus einer tollen Zucht entscheidet, die wirklich auf Gesundheit und Wohlergehen der Tiere achtet, weil er sich bestimmte Eigenschaften von seinem Hund wünscht, oder sie aus irgendeinem Grund braucht. Ein toller Ansatz für einen neuen Post :-) Vielen Dank für die Inspiration!
      Ich freue mich, wenn du hier häufiger rein schaust.

      Liebe Grüße, Miss Bluejay

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