Montag, 9. Juli 2018

Mein Dreamteam an grauen Tagen: Yuyubottle und Disney

[Werbung - wegen Nennung von selbstgekauften Produkten]

Lange war es hier still. Viel zu lange eigentlich für einen neuen Blog. Aber der Wiedereinstieg bei der Arbeit plus ein pubertierender Hundeteenager bringen mich aktuell manchmal einfach an meine Grenzen.
Fast jeden Tag komme ich aktuell nach hause und finde ein oder zwei zerfetzte Kissen im Flur. Auch ein Teppich hat schon das zeitliche gesegnet. Bis auf den Teppich ist es eigentlich nicht schlimm. Die Couch und auch die Kissen sind nicht gerade hochwertig. Aber der Gedanke, dass sich unsere Kleine stresst und das nicht so funktioniert wie ich möchte schlaucht ganz schön. Da ist es wirklich schwierig mich an meine guten Vorsätze zu halten und entspannt zu bleiben.

























Zum Glück hat meine bessere Hälfte so etwas schon geahnt und mir Anfang Juni zum Geburtstag eine Yuyubottle und Disneyfilme geschenkt.

Yuyu…was?? Werdet ihr jetzt fragen? 






















Die Yuyubottle haben wir auf der Ambiente, einer Einrichtungsmesse, in Frankfurt entdeckt. Es ist eine längliche Wärmflasche die man sich umbinden und so mit sich tragen kann, ohne die Hände zu benutzen. Außerdem können durch die Form perfekt der Nacken, der Rücken oder die Nierengegend gewärmt werden. Ich muss mich nicht mal mehr zwischen Bauch und Rücken entscheiden! Ein absolutes Träumchen <3

 „Leider“ hat mein Mann es etwas zu gut gemeint und mir erst die Bottle mit Kaschmirbezug geschenkt. Die ist unfassbar weich. Leider ist es die einzige Variante in der man sich die Bottle nicht umbinden kann, da die entsprechenden Schlaufen fehlen. Aber da ich den tollsten Mann der Welt habe, habe ich jetzt zwei Yuyus: Zusätzlich zu der aus Kaschmir jetzt noch eine mit Fliessbezug, die ich umbinden kann. Die kommt dann auch schon mal mit ins Büro, da sie so sicher sitzt, dass man sie auch auf einem Bürostuhl tragen kann, ohne dass sie rutscht. Gemeinsam mit einer Tasse Tee ist das wie ein kurzer Wellnessurlaub bei der Arbeit.

Wenn ich jetzt gestresst vom Tag zuhause sitze und eigentlich gar nichts mehr machen mag, dann wirken Yuyu und ein Disneyfilm einfach wahre Wunder.
Da bin ich noch wirklich Mädchen. Die Filme entführen mich in meine Kindheit und laden mich zum Träumen ein. Danach geht es mir gleich viel besser.

Dann kann ich mich gleich viel entspannter ans Flicken der Kisen machen und darüber lachen, dass die immer mehr aussehen wie etwas aus Frankensteins Labor :D

Wer auch immer ihr seid und wo ihr von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne.

Dienstag, 19. Juni 2018

Ich muss einen Sch*** - Und das ist verdammt gut so!

Heute war ich mal wieder beim Sport. Und es war echt schlecht :D

Normalerweise gehe ich total gerne zum Sport und ziehe dann auch bis zu zwei Stunden voll durch. Seit ich vor zwei Wochen aber wieder angefangen habe zu arbeiten, war ich nicht mehr im Studio. Hab es irgendwie nicht untergebracht. Und als ich dann heute wieder da war hab ich ziemlich schnell gemerkt: Irgendwie passt die Tagesform nicht. Ich bin müde, meine Beine fühlen sich trotz Aufwärmens nicht gut an und irgendwie will der Fokus sich nicht richtig einstellen. 
Noch vor einem Jahr hätte ich trotzdem weiter gemacht. Hätte mich durchs Training gequält, mir vielleicht noch richtig wehgetan, weil die Technik einfach nicht richtig gepasst hätte und wäre dann super sauer nach hause gefahren. Der Tag wäre gelaufen gewesen.

Heute habe ich einfach ein bisschen rumgetrödelt, geschaut was sich gut anfühlt und als ich gemerkt habe, dass ich nichts finde was wirklich passt bin ich gegangen. Und warum? Weil ich’s kann! Weil ich nicht trainieren muss, wenn ich nicht will! Genau wie ich eigentlich gar nichts muss, wenn ich keine Lust habe. 

Bis zu dieser Einstellung hat es allerdings lange gedauert. Ich bin mit sehr starren Glaubenssätzen aufgewachsen.

"Du musst einen möglichst guten Schulabschluss machen und einen möglichst guten, sicheren Job ergreifen."

"Du musst immer fleißig sein und arbeiten."

"Du musst auf deine Figur achten."

"Du musst erst einen festen Job haben und heiraten, bevor du Kinder bekommen kannst."

"Du musst deinen Mitmenschen alles recht machen, damit sie dich mögen. Sonst lassen sie dich fallen."

"Wenn Besuch kommt, muss die Wohnung blitzeblank sein."


So weit, um nur einige davon zu nennen.
Geführt haben diese Glaubenssätze dazu, dass ich mich in einem völligen Selbstoptimierungswahn aufgerieben habe. Schließlich hatte ich nicht die Wahl das alles zu tun. Ich musste (!!!) es tun. Unabhängig davon, ob ich es wollte. Nicht, dass ich gewusst hätte was ich wollte. Das habe ich mich lange Zeit tatsächlich nie gefragt.

Ich drillte mich durch zwei Jobs, machte nebenbei eine Zusatzausbildung, Diät und unheimlich viel Sport. Ich war erfolgreich, dünn und trotzdem völlig unzufrieden mit mir selbst, weil ich es nicht noch nebenbei hinbekam einen 100-köpfigen Freundeskreis zu unterhalten. Abgesehen davon, dass ich weder zeit noch Energie für meine Familie, meinen Freund und die fünf echten Freunde gefunden habe die ich damals hatte, habe ich es Menschen aber auch wirklich schwer gemacht sich mit mir anzufreunden. Ich war so verkrampft und habe mich verbogen um jedem zu gefallen, dass meinem Gegenüber das in der Regel recht schnell aufgefallen ist.

Ich war so unheimlich hart zu mir selbst. Selbst als ich krankgeschrieben war und zwei Versuche wieder arbeiten zu gehen darin geendet hatten, dass ich bei der Arbeit weinend zusammenbrach brauchte es nur drei gute Tage damit in meinem Kopf Sätze wie „geh´ gefälligst wieder arbeiten du  faules Stück Scheiße“ aufploppten. Kein Witz! So habe ich mit mir gesprochen. Und ich habe nicht verstanden, was die Therapeuten in der Klinik daran so seltsam oder bedenklich fanden.

Als sie mir sagten ich müsste lernen „Mitgefühl“ mit mir selbst zu entwickeln klang das für mich zunächst einfach nur nach Selbstmitleid und Schwäche. Heute weiß ich, dass es bedeutet, einfach auf mich selbst zu hören. Nett zu mir zu sein. Und zu erforschen, was ich tatsächlich möchte. Was mir am Herzen liegt und wie ich leben will. Und zwar, weil es sich gut anfühlt und nicht weil „man“ es so macht. Wer sagt eigentlich, dass „man“ etwas so oder so machen soll? „Die Leute“? Wer sind die denn? Ich kenne die nicht. Und ich kenne auch „man“ nicht mehr.
"Wochenendausgang" aus der Klinik -
Besuch mit Papa im Schmetterlingspark

Ich habe gelernt, dass ich ziemlich wenig „muss“. Das einzige was ich „muss“ ist, die Konsequenzen meiner Entscheidungen zu tragen. Und hier ist die Frage für welche Konsequenzen ich mich entscheide.
„Entscheiden“ ist hier das entscheidende (haha) Wort. Denn es gibt mir die Macht zurück. Holt mich aus der Opferrolle. Es liegt bei mir, ob ich mich für die eine, oder die andere Handlungsalternative entscheide. 
Ich gebe euch einen Tipp: Versucht mal, jedes Mal wenn ihr denkt, dass ihr etwas tun „müsst“ oder nicht tun „könnt“ müssen und können durch wollen zu ersetzen. 

Nicht: Ich kann mir keinen Urlaub nehmen.
Sondern: Ich möchte mir jetzt keinen Urlaub nehmen, weil ich lieber über Weihnachten frei habe.

Nicht: Ich muss heute auf die Familienfeier.
Sondern: Ich möchte heute auf die Familienfeier, weil ich weiß, dass meine Omi sich dann sehr freut.

Natürlich wird dadurch nicht alles rosarot, aber es gibt euch die Verantwortung für euer Leben und eure Entscheidungen zurück. Natürlich müsst ihr nicht zu Omi´s Familienfeier. Ihr müsst nur damit leben können, dass Omi vielleicht enttäuscht ist, weil ihr lieber auf der Couch bleibt. 
Durch diese Art zu denken könnt besser abwägen, ob eure Motive so relevant sind, dass ihr aus freien Stücken nach ihnen handeln wollt.

Ich für meinen Teil weiß nun zum Beispiel, dass das althergebrachte Bild vom ehelichen Kind nicht der Schlüssel zum Glück für mich sein muss, nur weil das nach wie vor der gesellschaftlich propagierte Weg ist. Sicher finde ich die Vorstellung irgendwie schön, aber ich würde mich (sollte es passieren) auch aktuell schon freuen und mich nicht mehr dafür schämen eine unverheiratete Mama zu sein.

Mittlerweile gehe ich gern wieder mit Freunden weg.
Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine weitere Pflicht ist.

Wie in den großen Fragen bemühe ich mich ich diese Art zu denken auch in die kleinen Dinge zu übertragen:

Ich muss nicht ständig zum Sport und da voll durchziehen. Ich darf auch mal unmotiviert sein und eine schlechte Tagesform haben. Weil ich nicht die beste sein muss, nicht das meiste Gewicht stemmen können muss. (Wer bitte schön würde mir dafür schon einen Preis verleihen?)
Ich muss bei der Arbeit nicht immer super produktiv sein. Ich darf meine Aufgaben auch mal einen Tag später erledigen.
Ich muss nicht jeden Cent zur Seite legen. Ich darf mir auch mal was gönnen.

Generell und um wieder auf den Blogtitel zurückzukommen: Ich muss einen Scheiß! :D

Bei allen diesen Dingen von denen ich dachte, dass ich sie unbedingt muss habe ich festgestellt, dass rein gar nichts (!!!) passiert, wenn ich sie mal nicht tue. Im Gegenteil. Wenn ich sie mal nicht tue, bin ich in der Regel viel schneller wieder auf dem Damm, viel motivierter, produktiver, entspannter und glücklicher als wenn ich mich durch die Tiefs quäle. Und es passiert auch nichts, wenn ich mal eine Verabredung, oder Omis Familienfeier absage. Denn jeder hat mal keine Lust ;)
Durch diese Art die Dinge die ich tue auszuwählen und zu bewerten finde ich Stück für Stück mehr zu mir selbst. Finde raus, was ich will, was mich erfüllt und glücklich macht. Abseits von Erwartungen und vom vom Mainstream.
Ich kann im Umgang mit anderen Menschen entspannter sein, weil ich nicht dafür sorgen muss das sie mich mögen. Es passiert nichts, wenn sie es nicht tun. Und was soll ich sagen? Seit ich mehr ich und dabei viel entspannter bin komme ich (welch Überraschung) viel besser mit anderen klar. Und wenn ich das mal nicht tue, fühle ich mich viel sicherer dabei auch mal einen Konflikt mit meinen Mitmenschen auszutragen. Ich bin nicht mehr davon abhängig was „die Leute“ von mir denken, weil ich besser weiß wie ich von mir denke.

Daher kann ich heute ganz entspannt sagen, dass es heute für mich nicht der Tag zum Sport machen war. Ich wollte einfach nicht. Ich muss niemandem die Schuld geben und es ist auch nicht schlimm.

Freitag ist wieder Training. Vielleicht will ich ja dann :D
Ich würde mich sehr über eure Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema freuen :)

Wer auch immer ihr seid und wo auch immer ihr von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne!

Sonntag, 17. Juni 2018

Ein Welpe zieht ein: Tierschutz, oder Züchter?

Jeder der sich einen Hund wünscht und sich vor dem Einzug des fellnasigen Freundes mehr als fünf Minuten mit dem Thema auseinandersetzt wird sich mit folgender Frage konfrontiert sehen: 

Soll der neue Mitbewohner von einem Züchter, oder aus dem Tierschutz kommen?
Inspiriert durch einen Kommentar zu dem Post in dem ich euch Rayna vorgestellt habe möchte ich mich heute mit genau dieser Frage auseinandersetzen. Denn nicht nur in dem Kommentar, sondern in vielen Unterhaltungen bekomme ich gesagt: „Ich finde total toll, dass ihr einen Hund aus dem Tierschutz habt. Mein nächster wird auch aus dem Tierschutz kommen. Einen Hund vom Züchter holen finde ich (mittlerweile) total blöd.“
Diese Aussage möchte ich nicht so generell stehen lassen. Denn ich glaube, dass es für beides gute Gründe gibt. Und ich finde auch, dass ein Hund aus dem Tierschutz, auch wenn er aus ehrenwerten Motiven heraus angeschafft wurde, die falsche Wahl sein kann. Genau wie ein Hund vom Züchter die falsche Wahl sein kann, wenn man die falsche Rasse, oder auch die falsche Zucht aussucht.

Eins direkt vorweg: Niemals und unter keinen Umständen geht ein Hund vom „Vermehrer“! Vermehrer sind für mich die Verkäufer von Welpen, die an keinem Zuchtverein, wie zum Beispiel dem „Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)“, oder einem speziellen Rasseverband angeschlossen sind und ihre Welpen für 600€ auf Onlineportalen verschachern. Die Verbände schreiben nämlich ganz genau vor, welche Voraussetzungen ein Züchter erfüllen muss, wie er die Tiere zu halten hat und welche gesundheitlichen Voraussetzungen die Elterntiere haben und welche Untersuchungen mit den Welpen gemacht werden müssen. 

Trotzdem wäre mein Tipp auch hier auf jeden Fall: Schaut euch genau an, für welche Krankheiten die von euch ausgesuchte Rasse hat und welche Kriterien bei der Zucht eingehalten werden müssen. Denn auch hier gibt es große Unterschiede darin, wie viel Wert auf die Gesundheit der Tiere gelegt wird (Stichwort Qualzuchten).

Neben der Gesundheit der Tiere sind auch die Haltebedingungen von Muttertieren und Welpen bei Vermehrern häufig echt schlecht. Die Welpen kennen dann rein gar nichts wenn sie bei euch einziehen und haben aufgrund von Sozialisationsmängeln oft schon Verhaltensstörungen.

Einige Merkmale wie ihr einen Vermehrer von einem guten Züchter unterscheiden könnt:

1. Fragt nach der Zugehörigkeit zu einem Verband.


2. Vermehrer haben häufig mehrere gerade besonders angesagte Rassen, oder auch Mischlinge.


3. Die Tiere von Vermehrern leben häufig nicht im Haus. 


4. Mit den Welpen wird bis zum Auszug nichts unternommen. Ein guter Züchter wird darauf Wert legen, dass die Welpen in ihren ersten Lebenswochen schon einiges kennenlernen können.



Alle Alarmglocken sollten klingeln, wenn ihr die Muttertiere nicht sehen, oder vor dem Abholen nicht zu Besuch kommen dürft. Dann ist es nämlich wahrscheinlich, dass die Welpen viel zu jung ohne die Mutter aus dem (häufig osteuropäischen) Ausland importiert wurden. Die Tiere sind oft schwer krank und traumatisiert. So ein armes Wesen dennoch aufzunehmen und es zu retten mag ein ehrenwerter Gedanke sein, aber im Endeffekt unterstützt ihr damit nur das Geschäft dieser Tierquäler und sorgt dafür, dass die weiterhin Nachschub für ihr widerliches Geschäft produzieren.

Lasst euch auch bitte nie erzählen, es sei „aus Versehen“ zu diesem einen Wurf gekommen, wenn ihr die Familie nicht wirklich selbst schon lange kennt. Auch für Hündinnen gibt es die „Pille danach“ und ungeplante Welpen müssen nicht sein. Sie sind aber ein nettes Zubrot, wenn man an ihnen nur die notwendigsten tierärztlichen Untersuchungen durchführen lässt und so kommt es bei einige Mitmenschen eben ein- zwei Mal im Jahr zu sogenannten „Ups-Würfen“.

Ja, ein Hund vom Züchter ist ziemlich teuer, aber ernsthaft: Ein Hund kostet euch im Laufe seines Lebens noch so viel mehr Geld! Spart nicht an seiner Herkunft!


Nun aber zum eigentlichen Thema: 
Für einen Hund aus dem Tierschutz spricht in allererster Linie, dass ihr einem Wesen ein Zuhause gebt, welches sonst sein Leben in einem Zwinger verbringen, oder in einer Tötungsstation eingeschläfert werden würde. Das allein ist für mich DER Grund für einen Hund aus dem Tierschutz und das war auch der Grund aus dem Rayna bei uns eingezogen ist.
Dennoch würde ich nicht jedem uneingeschränkt empfehlen einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Denn schließlich müsst ihr Folgendes bedenken: 
Ein Hund aus dem Tierschutz ist eine Wundertüte! Ihr habt keine Ahnung welche Rassen mitgemischt haben, wie die Elterntiere so drauf waren und welche Erfahrungen dieses junge Wesen bereits machen musste. So kann es sein, dass ihr einen extremen Angsthund bekommt, einen Jagd- oder einen Wachhund. Einen Hund, der den ganzen Tag nur schlafen möchte, oder einen der 3 Stunden Auslastung am Tag braucht. Einen der alles tut um euch zu gefallen, oder einen der am liebsten sein eigenes Ding macht und extrem schwer zu erziehen ist. Einen der Männer hasst, oder panische Angst vor Kindern hat…Ich denke, ihr habt meinen Punkt verstanden. 

Ihr solltet euch also vorher darüber im Klaren sein, ob ihr das was da eventuell kommt händeln könnt. Kommt ihr mit allen Variationen des oben genannten (und vielem anderen) klar? Oder gibt es Eigenschaften eines Hundes die ihr euch gar nicht zutrauen würdet? Dann, und speziell wenn ihr noch gar keine Erfahrung mit Hunden habt, würde ich euch vermutlich erstmal keinen Hund aus dem Tierschutz empfehlen. 

Solche Schwierigkeiten habt ihr (vorausgesetzt ihr entscheidet euch für die richtige Rasse und die richtige Zucht) mit einem Hund vom Züchter (höchstwahrscheinlich) nicht.
Besonders Optik und Körperbau lassen sich hier ziemlich präzise Voraussagen, aber die Rassen wurden auch (zum Teil über Jahrhunderte) nach bestimmten Kriterien bezüglich Charakter, Temperament und Trieben gezüchtet. 
Habt ihr also Voraussetzungen in eurem Leben, die besondere Eigenschaften bei eure Hund erfordern, oder wünscht ihr euch bestimmte Eigenschaften, dann ist ein Hund vom Züchter vielleicht die bessere Wahl.
Für mich steht zum Beispiel fest, dass der nächste Hund vom Züchter kommen wird. Warum? Weil er einziehen wird wenn bei uns auch menschlicher Nachwuchs ansteht und ich nicht hochschwanger, oder mit einem kleinen Baby einen halbwüchsigen traumatisierten Angsthund, oder einen passionierten Jäger an der Leine haben will. 
Danach werden es, wenn nichts dazwischen kommt, aber auch wieder Hunde aus dem Tierschutz werden, weil wir mittlerweile wissen worauf wir uns einlassen, die Erfahrung haben und den Gedanken schlimm finden ein Leben retten zu können und es nicht zu tun.

Jetzt seid ihr dran: Züchter, oder Tierschutz? Wofür habt ihr euch entschieden, oder würdet euch entscheiden? 

Wer auch immer ihr seid und wo auch immer ihr von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne!


Dienstag, 12. Juni 2018

Einmal Essstörung und (fast) zurück

Das hier wird wohl mein persönlichster Post bisher. Dennoch ist es mir super wichtig über dieses Thema zu schreiben und ihr werdet in Zukunft auch noch mehr hierüber von mir lesen.
Wie in meinem allerersten Post auf diesem Blog schon angedeutet, wird es hier unter anderem auch viel um Essen und Sport gehen. Beides ist bei mir mittlerweile untrennbar mit meiner Depression, beziehungsweise meinem Burnout verbunden und daher super emotional besetzt. Denn ich bin in eine Falle gelaufen, in die reinzustolpern in nie für möglich gehalten hätte: Eine Essstörung.

Ich habe immer gern gegessen. In meiner Familie hatte auch nie jemand Ahnung von gesunder Ernährung und ich war (nachdem ich in die Pubertät gekommen war) auch nie übermäßig dünn. Zum Glück hatte ich einen super Stoffwechsel, sodass ich auch nie wirklich dick geworden bin, obwohl Frittiertes und Überbackenes meine besten Freunde waren.
Da mir die Gefahren der klassischen Essstörungen immer bewusst waren und meine Finger zu kurz und mein Widerwille zu groß sind um mir den Finger in den Hals zu stecken (habe ich mit etwa 15 Jahren einmal versucht), hielt ich mich nie für gefährdet, mal ein Problem mit dem Essen zu entwickeln.

Nachdem ich dann vor einigen Jahren begonnen habe mich immer mehr mit Kraftsport und der dazugehörigen Ernährung auseinander zu setzten bin ich durch den entsprechenden Freundeskreis immer tiefer in den Fitness-Lifestyle „hineingerutscht“. Ich mag es, wenn meine Kraftwerte steigen, ich eine neue Übung meistere und ich die Muskeln die ich ansprechen wollte nach dem Training auch tatsächlich fühle.

Eine Freundin von mir, die mega viel Ahnung von der ganzen Fitness-Thematik hatte, machte zu dieser Zeit quasi ständig Diät und hatte wahnsinnige "Erfolge" damit zu verzeichnen. Sie machte immer sehr strukturierte Sport- und Ernährungsprogramme, die jeweils 20 Wochen liefen. Ende des Jahres 2016 beschloss ich also, mich ihr Anfang 2017 für eine neue Runde anzuschließen. 
Wie in jedem Bereich meines Lebens wollte ich auch hier alles geben. „Wenn schon, denn schon“. Ich wollte voll durchziehen. Meine Erfolge und meinen Fortschritt genau dokumentieren. Das Programm bestand im Prinzip aus Mahlzeiten die nach Kalorien, Nährstoffen und Uhrzeiten sehr genau geplant werden mussten. Außerdem aus vier Krafteinheiten pro Woche und einer steigenden Anzahl von Minuten, die pro Woche Cardio gemacht wurde, während gleichzeitig die Kalorien reduziert wurden. 
So kam es, dass ich etwa im März 2017 noch um die 1200kcal pro Tag aß und neben Arbeit und Sport noch 200 Minuten pro Woche laufen ging. Parallel plante ich Einkäufe, bereitete meine Mahlzeiten vor und führte Excel-Tabellen mit Diagrammen über meinen Trainingsfortschritt, meine Mahlzeiten, aufgenommene und verbrannte Kalorien sowie die täglichen Entwicklungen und Schwankungen meines Gewichtes.

Wisst ihr was passiert, wenn man das lange genug macht? Wenn man 1200kcal zu sich nimmt, während man 2000-2400kcal pro Tag verbrennt?
Nun, ich kann euch sagen was mir passiert ist: Ich bin kaputt gegangen. Sowohl psychisch, als auch körperlich. 
Ich habe irgendwann nur noch an Essen gedacht. Habe alle meine Mahlzeiten mit Wasser, Blumenkohl, oder Kartoffelfasern gestreckt um irgendwie satt zu werden. Abends habe ich einen riesigen Kübel Salat gegessen, um abends wenigstens nicht hungrig ins Bett zu gehen. Statt dessen schlief ich dann mit Bauchschmerzen.
Wusste ich, dass das nicht gesund war? Naja, zumindest habe ich es mir nicht eingestanden. „Die Entwickler des Programms wissen schon, was sie tun“. „Andere ziehen das doch auch durch“. „Es ist ja nicht für ewig“. Zunächst wurde ich dünner. Ich nahm bei einer Körpergröße von 171cm und einem Stargewicht von 63kg innerhalb von etwas mehr als drei Monaten 6kg ab, während meine Kraftwerte durch das Training stiegen. Doch ich war auch unkonzentrierter, gereizter, hatte keine Lust mehr auf Verabredungen, habe häufig wegen Kleinigkeiten geweint. 
Alles ganz genau festhalten war Pflicht - nach 16 Wochen bin ich zum Glück ausgestiegen.
Ich habe einen Kloß im Hals beim Schreiben dieser Zeilen, weil die Erinnerung immer noch weh tut. Mittlerweile tut mir dieser gequälte Wesen, das ich damals war, so unheimlich leid. 
Ich hatte einen BMI von 21, was deutlich in der unteren Hälfte des Idealgewichts liegt, und ich fand mich nicht schön. Ich dachte, nur ein flacher Bauch könnte mich für meinen Freund attraktiv machen, der zu dieser Zeit nicht müde wurde mir jeden Tag das Gegenteil zu versichern. Aber ich habe ihn nicht gehört. Wollte ihn nicht hören. Wollte es mir beweisen. Und wollte es meiner Mutter beweisen, die in meinem Kopf immer wieder sagte, dass ich halt „auf meinen Bauch aufpassen müsse“. Dass ich ihn immer schön mit weiter Kleidung kaschieren solle…

Irgendwann, als ich mal wieder weinte, weil mein Abendessen sich nicht vom Backblech löste wurde mir klar; irgendetwas läuft so überhaupt nicht richtig. Ich muss zum Arzt. Mein Gynäkologe stellte dann fest, dass mein Körper die Produktion weiblicher Hormone völlig eingestellt hatte. Kein Östrogen, kein Progesteron. Zitat: „Ihr Hormonhaushalt ist nicht wie in den Wechseljahren, er ist wie bei einer 80jährigen.“ Bums! Das saß! 
Zu dieser Zeit konnte ich dann auch irgendwann nicht mehr arbeiten, wurde krankgeschrieben. Es war klar, irgendwas muss passieren. Ich fing an, wieder mehr zu essen. Schrittweise. Aber erstmal Erhaltungskalorien. Bloß nicht zunehmen. Ich habe auch weiter Tabellen geführt um das bloß kontrollieren zu können. Kalorienaufnahme, Kalorienverbrauch, Nährstoffe, Gewichtsentwicklung. Wie viel muss ich noch laufen, damit ich heute Abend eine Scheibe Brot essen kann?
Mein Ernährungstagebuch im Mai ´17. Schon lange ausgestiegen aus dem Programm und die Kalorien schon deutlich erhöht. Aber bei einem Verbrauch von 2000-2.400kcal pro Tag immer noch deutlich (!) im Defizit.

Diese Form der Essstörung nennt sich Sportbulimie. Betroffene kotzen ihr Essen nicht aus. Sie trainieren es zwanghaft wieder ab. Heute weiß ich das. Damals war es für mich normal.

Aufgehört mich zu wiegen habe ich in der stationären Therapie. Weil ich da nicht konnte. Auch mein Essen konnte ich nicht abwiegen. Zum Teil nicht mal selbst zubereiten. Das fiel mir erst echt schwer. 

Seitdem stand ich nicht mehr auf einer Waage. Ich habe fast Angst davor. Angst, dass mir nicht gefällt was ich sehe und dass ich wieder in zwanghafte Muster verfalle. Denn der Drang dazu ist da. Immer wieder. Ich versuche Intuitiv zu essen und Sport zu machen. Weil ich weiß, dass ich das muss. Weil zu viel Kontrolle nicht gut für mich ist und weil ich die wieder komplett an mich reißen würde, wenn ich nur ein kleines bisschen damit anfange.
Finde ich mich attraktiv? Ja, meistens :-)
Bin ich mit meiner Figur zufrieden? Im großen und ganzen absolut! Ich weiß, dass es mir den Preis nicht wert wäre den ich bezahlen müsste, wenn ich wieder versuchen würde große Veränderungen herbeizuführen.
Ist es trotzdem schwer? Und muss ich mich immer wieder daran erinnern? Definitiv!

Mein Körper produziert nach wie vor keine weiblichen Hormone. Ich nehme Progesteron, Östrogen, ein Schilddrüsenhormon und Vitamin D künstlich zu mir. Außerdem bekomme ich ab und an Eisenspritzen. Ich habe mir selbst durch meinen Optimierungswahn schwere Schäden zugefügt. Nur, weil ich auch optisch „perfekt“ sein wollte. Was auch immer das bedeutet.

Ich denke, ihr habt jetzt einen kurzen Eindruck gewonnen. Natürlich gibt es zu dem Thema noch viel zu sagen. Viele Gründe, die bis dahin geführt haben, viele Gefühle die damit verbunden sind. Doch für heute soll es gut sein.
Berichtet mir gern von euren Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema.

Wer auch immer ihr seid und wo auch immer ihr von mir lest ich wünsche euch ganz viel Sonne!






Samstag, 9. Juni 2018

Ein Liter Sonne

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Ich habe zu meinem Geburtstag Sonnenschein bekommen. Nein, nicht im übertragenen Sinn! Sondern wirklich! 

Ein ganz lieber Freund hat mir ein Sonnenglas geschenkt. 
Das Sonnenglas ein hat 1l Fassungsvermögen und erinnert ein wenig an ein Weckglas. Allerdings hat es im Deckel ein kleines Solarmodul, welches nach dem Laden vier kleine LEDs im Deckel speist, die dann bis zu 12 Stunden helles Licht abgeben können. Das ist so so schön!

Innen drin könnt ihr das Glas so gestalten wie ihr möchtet. Ich habe jetzt erstmal bunten Sand und so kleine lila Glassplitter eingefüllt, aber es werden bestimmt noch ein paar Blüten folgen. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

Besonders schön finde ich, dass es sich bei dem Glas um ein Fair Trade Produkt aus Afrika handelt, wo es in Handarbeit hergestellt wird. So wurden schon 65 Arbeitsplätze für sonst unqualifizierte Arbeitskräfte aus den Townships, den Armenvierteln, von Johannesburg in Südafrika geschaffen. Die Menschen die die Sonnengläser herstellen durften nicht wie wir eine Schulbildung genießen, aber durch die Beschäftigung erhalten sie neben ihrer Arbeit die Möglichkeit dort Englisch und Mathe Unterricht zu besuchen. Täglich und IN ihrer Arbeitszeit!! Außerdem wird die Schulbildung ihrer Kinder vom Bildungsfond des Unternehmens finanziert. Jetzt wo ich das schreibe bekomme ich direkt Lust, mir noch fünf Stück zu kaufen :-)
Außerdem ist es zum großen Teil aus recycelten Materialien und wenn die Elektronik in eurem Glas innerhalb von zwei Jahren kaputt geht bekommt ihr einfach ein neues zugeschickt. Da muss man doch quasi zuschlagen. 

Wenn ihr euch auch ein Stückchen Sonne sichern und tolle Projekte unterstützen wollt besucht doch einfach mal www.sonnenglas.net 
Ich bekomme übrigens nichts dafür, dass ich hier so von dem Glas schwärme. Ich finde tatsächlich, dass es einfach ein super Produkt für eine total tolle, unterstützenswerte Sache ist.

Wer auch immer ihr seid und wo ihr gerade von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne! 

*Dieser Post enthält Werbung.

Freitag, 8. Juni 2018

Introducing: Rayna unsere griechische Sonne



In den zwei Jahren in denen mein Freund und ich zusammen sind kam immer mal wieder das Thema „Hund“ auf den Tisch. Wir beide sind mit Hunden aufgewachsen, wir beide lieben Hunde. Aber mit jeweils mehr als einem Vollzeitjob plus Sport und soziale Verpflichtungen hatten wir einfach keine Zeit für eine bellende Fellnase. 

Als meine Schwester mir Anfang des Jahres erzählte, dass bei ihr, ihrer Familie und ihrer Hündin bald ein kleiner Welpe aus dem Tierschutz auf Kreta einziehen würde war ich gerade seit einem Monat wieder aus der Klinik zuhause und es war klar, dass ich meine Stunden in meinem Hauptjob zugunsten meiner Stelle als Dozentin, in erster Linie aber zugunsten meiner Gesundheit, reduzieren würde. Außerdem hatte ich noch ein paar Monate ambulante Therapie vor mir, bevor ich wieder anfangen würde zu arbeiten. 
Also war uns klar: Wenn nicht jetzt, dann würde frühestens dann ein Hund bei uns einziehen, wenn wir die Familienplanung starten. Ob aber ein kleiner Hund + Schwangerschaft, beziehungsweise Baby so die schlauste Kombination mit meiner Krankheit wären wussten wir eben auch nicht. 

Nach kurzem hin und her überlegen war die Entscheidung für einen Hund dann recht schnell gefallen. Während ich zwischen Zucht und Tierschutz hin- und hergerissen war, war für meinen Freund direkt klar, dass es ein Welpe aus dem Tierschutz sein sollte. Ein Hundebaby aus dem Shelter retten zu können und es nicht zu tun war für ihn unvorstellbar. 

In unseren Vorstellungen waren wir uns sehr einig: Ein großen Hund sollte es sein. Möglichst ein Rüde. Auf keinen Fall etwas, bei dem einem der Jagdhund ins Gesicht springt (obwohl man das bei Hunden aus dem Tierschutz ja nie so genau sagen kann). Und möglichst auch keine Terrierbeteiligung

Nun ja… Rayna ist offensichtlich nicht besonders groß. Und noch viel offensichtlicher ist sie kein Rüde. Dafür haben bei ihr aber eindeutig ein Jagdhund und ein Terrier mitgemischt. Wo die Liebe hinfällt! Und wir haben uns direkt in sie verliebt!

Kurz vor Weihnachten ist sie mit ihren Geschwistern vor dem Shelter in Gouves auf Kreta ausgesetzt worden. Dort gibt es derzeit eine wahnsinnige Welpenflut und die wundervollen Menschen von Straßenhunde Kreta und dem Gouves Animal Shelter haben ihre liebe Not damit, die ganzen Babys zu ernähren und zu versorgen. Ganz abgesehen einmal von den rund 150 erwachsenen Hunden die in Gouves ihr Leben auf dem Betonboden des Shelters fristen.
Während einige von Raynas Geschwistern schon zu geschwächt waren und nicht überlebt haben, sind andere mittlerweile vermittelt. Ein letzter Bruder von ihr lebt jedoch immer noch im Shelter und wartet auf seine Familie.

Die ersten paar Wochen mit Rayna waren die ultimative Achterbahnfahrt. Natürlich hatten wir tolle Momente, aber gefühlt war ich viel häufiger verzweifelt und dachte, ich hätte den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht. Dass die Erziehung eines Welpen in diesem Stadium meiner Krankheit eine Herausforderung werden würde war mir zwar klar, aber zwischendurch war ich tatsächlich überzeugt dem nicht gewachsen zu sein.
Aber aufgeben war nicht! Also entwickelte ich Strategien mit meiner Ungeduld umzugehen und zu akzeptieren, dass ich so ein kleines Wesen und seine Entwicklung eben nicht bis ins letzte kontrollieren kann. Und was soll ich sagen?
Sie hat sich so toll gemacht! Wir sind so verliebt in unsere kleine Nase! In beinahe jedem Moment den ich mich dazu entscheide ihr einfach mal zu vertrauen werde ich in meiner Entscheidung anschließend bestätigt. Natürlich haben wir unsere Baustellen. Aber sie ist so klug. Sanft und freundlich zu allem und jedem. Belästigt niemanden und ist drinnen und draußen total entspannt und trotz ihrer Pubertätshormone absolut lenkbar. Letzte Woche war sie sogar zwei Mal mit mir im Büro. Und alle sind verliebt.

Ich bin mir sicher, ihr werdet hier noch häufiger von ihr lesen, denn sie ist ein ganz ganz wichtiger Teil meines Lebens!


Habt ihr auch Tiere? Vielleicht sogar einen Hund der mit ins Büro darf? Berichtet mal.


Wer auch immer ihr seid und wo ihr gerade von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne! 



Donnerstag, 7. Juni 2018

Warum ich finde, dass jede Frau ein paar schöne Bilder von sich haben sollte



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Ich bin kein großer Fan davon vor einer Kamera zu stehen. Echt nicht! Ich bin super selbstkritisch. Finde ich habe schiefe Zähne, sehe dick aus und / oder habe ein komisch gezwungenes Kameralächeln. Ich bin da ganz das Gegenteil von meiner kleinen Schwester die, was das betrifft, ein kleiner Barney Stinson ist: Weck sie um 3.30h in der früh und halt ihr ´ne Kamera mitten ins Gesicht - sie wird großartig aussehen.

Mit 19 bei meinem ersten Shooting
Trotzdem, oder gerade deswegen, bin ich froh darüber, dass ich mich schon ein paar Mal im Leben vor eine (semi-)professionelle Kamera gestellt habe. Das erste Mal mit 19. Ganz klassisch nach einer Trennung, um mein Ego aufzupolieren. War ich früher total stolz auf diese Bilder finde ich sie heute in erster Linie toll, weil ich an ihnen meine Entwicklung bis heute so schön nachvollziehen kann. Aber das ist ein anderes Thema.

Professionelle Bilder von sich selbst sind (egal wie retuschiert sie sind) ein mega Egokick. Wenn ihr mir nicht glaubt probiert es aus! Lasst euch toll stylen, fotografieren, hängt das fertige Bild an die Wand und schaut drauf, wenn ihr ´nen miesen Tag habt und das Gefühl, dass keine Klamotte richtig sitzt und in euren Haaren nachts irgendwas ´ne heftige Party gefeiert hat. Es wird euch besser gehen. Jede Wette!
Und auch wenn ihr denkt, ihr seid der umfotogenste Mensch im Universum: Es gibt so viele tolle FotografInnen da draußen! Die zaubern garantiert etwas Schönes aus und für euch!

Das ganze hat neben den Fotos selbst noch zwei tolle Nebeneffekte: Ihr lernt super liebe Menschen kennen und erlebt absolut einzigartige Dinge. So durfte ich die tolle Nina Granzow und die liebe Jenna la Rose kennenlernen. Nina hat mir ermöglicht, einmal für Bilder mit einem kleinen Waschbärbaby zu kuscheln. Unvergesslich sage ich euch! Und Jenna hat den Tag durch ihre pure Anwesenheit bereichert und mir Sicherheit gegeben, weil ich mir ein paar Posen von ihr abschauen konnte. Besucht die beiden gern mal auf ihren Instagram-, oder Facebookaccounts!


Wer es etwas künstlerischer mag kann sich aber auch zum Beispiel von Laura Helena, oder Rekii verwandeln und in Szene setzen lassen. Ich konnte mit beiden noch nicht shooten bin aber seit Jahren ein riesiger Fan ihrer Bilder und Composings! Wolltet ihr schon immer mal Prinzessin, Fee, oder Kriegerin sein? Kein Problem! Die beiden machen es möglich. 
Wenn ihr auf eure Bilder guckt wird eure Laune nicht nur vom Endergebnis besser werden, sondern auch von der Erinnerung an wirklich tolle Tage und Erlebnisse die mit ihnen verknüpft sind. 

Mit Waschbärbaby Alfi
Rekii steht übrigens auch ganz oben auf meiner Fotografen-Wunschliste, falls ich mal heiraten sollte. Neben dem wundervollen Lukas Fletcher natürlich, der die Hochzeit meiner Schwägerin in spe so wundervoll für die Ewigkeit festgehalten hat.

Ganz besonders toll für´s Selbstbewusstsein sind natürlich sinnliche Fotos. Ob Boudoir, Halbakt, verdeckter Akt, oder noch offener - es ist eine mega gute Art sich wirklich sexy zu fühlen. Dabei habe ich diese Bilder nur für mich machen lassen. Einen Großteil von ihnen wird nie jemand zu Gesicht bekommen, außer mir. 

Habt ihr auch schon Bilder von euch machen lassen? 

Erzählt mir gern davon und vielleicht mögt ihr ja sogar etwas von euch verlinken.







Wer auch immer ihr seid und wo ihr gerade von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne! 



Nahrung - Die Religion des 21. Jahrhunderts


Ich habe das Gefühl, dass man sich heutzutage über fast nichts so gut streiten kann wie über Essen. Ist euch das auch schon aufgefallen?
Egal ob es um die Frage der Ideologie geht: Vegetarisch, vegan, paleo, oder der gute alte Allesfresser. Um die Nährwerte: Keto, Low-Carb, High-Carb, IIFYM (if it fit your macros). Oder lediglich um „banale“ Fragen wie „Kalorien zählen oder nicht?“, „Gesund oder Fastfood?“. 
Diese Themen scheinen aktuell für unser Selbstwert so unfassbar wichtig zu sein, dass ein gemeinsames Abendessen regelmäßig zu langwierigen Debatten führt. Und essen wir anders als unser Gegenüber geht es schnell gar nicht mehr um den Austausch über die (vermeintlichen) Vor- und Nachteile des einen oder anderen Nahrungsmittels, oder Ernährungsstils, sondern um verletzte Egos und die Verteidigung des eigenen wertvollen Weltbildes und dem Gefühl, der andere wolle sich über uns erheben und vorschreiben, was wir zu essen haben. 
Furchtbar! Wann bitte ist das so wichtig geworden? Es fehlt nur noch, das wir uns Palitücher umbinden und anfangen uns gegenseitig abzuknallen, nur weil der andere lieber Möhren als Steaks, oder (Gott bewahre) Snickers isst.

Ich behaupte mal, dass ich mich in den letzten Jahren so viel mit dem Thema Ernährung beschäftigt habe, dass ich überdurchschnittlich gut informiert bin. Nicht falsch verstehen! Ich bin kein Experte. Aber ich weiß, wo meine Erhaltungskalorien liegen, wie viele und welche Nährstoffe mein Körper braucht um gut zu funktionieren und warum einige Kohlehydrate oder Fette für den Körper besser sind als andere. In einem späteren Post werde ich euch mal erzählen warum das so ist und welche Wandlungen mein Essverhalten in den letzten Jahren genommen hat. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Im Gegenteil soll es darum gehen, dass ich mich zwar damit auseinander gesetzt habe was ich esse und bestimmt anders esse als viele andere Menschen um mich herum, dass ich mich aber NICHT ständig darüber unterhalten und diskutieren möchte. Mir ist das egal, wenn sich meine Freunde und Kollegen um mich herum Burger, Pommes, Eis, oder was auch immer zwischen die Kiemen schieben! Wirklich! Aber ein Salat, oder Porridge in einer Tupperschüssel scheinen in Kantinen das geheime Signal für „unterhalte dich mit mir über Essen“ zu sein. Diese Gespräche haben dann in der Regel entweder zum Inhalt, dass mein Essen ja so ekelig aussieht (ja vielen Dank auch), oder dass sich der andere ja auch so gerne gesünder ernähren würde, es aber nicht schafft. In beiden Fällen kann ih nur verlieren! Denn der andere will keine gut gemeinten Tipps, wie es vielleicht doch klappen könnte. Denn dann „geht das Verzichten auf das Bierchen am Abend gar nicht“, oder er „isst ja gar nicht so viele Süßigkeiten. Allerhöchstens ne Tafel Schokolade am Abend“. Was er möchte ist, dass ich ihn in seinem Essverhalten und damit verbunden seinem Selbstwert bestätige und ihm erkläre, dass eine Umstellung überhaupt nicht Not tut und er einfach seinen ach so schlechten Genen hilflos ausgeliefert ist die eben dazu führen, dass er keinen Körper wie ein Calvin Klein Model hat. 

Selbiges passiert übrigens, wenn es ums Thema Sport geht. Wenn es um Hobbys geht und ich erzähle, dass ich drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio gehe höre ich entweder ich sei ja „eh sportsüchtig“, oder der andere „bekomme es einfach nicht hin sich mehr zu bewegen“. Auch hier: Keine ernsthaften Tipps erwünscht! 

Leider hilft auch ein „Jeder wie er meint“ in solchen Fällen nicht weiter. Denn auch wenn ich nicht darauf eingehe, muss ich mir häufig die Rechtfertigungsstrategien der anderen anhören. Oder aber eben, wie schlecht sie meinen Weg bezüglich Sport und Ernährung finden. Als gäbe es wirklich ein pauschales Besser oder Schlechter. Ein Richtig oder Falsch.
Für mich gibt es das nicht! Ich würde mir wünschen, dass jeder sich bewusst dafür entscheiden würde wie er leben und essen möchte und dazu stehen würde. Vor sich und vor anderen. Leben und leben lassen. Aber das ist, wie in so vielen Bereichen unseres Lebens, wohl eine Utopie. Zumindest können wir hoffen, dass sich in den nächsten Jahren der Hype um das Thema Essen etwas abkühlt.

Nun seid ihr dran: Mich würde mega interessieren, ob ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht habt, oder vielleicht ganz andere? Und wie ihr damit umgeht. Postet einfach in die Kommentare.

Wer auch immer ihr seid und wo ihr gerade von mir lest, ich wünsche euch ganz viel Sonne!